Wildbienen in der Stadt - entdecken, beobachten, schützen

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  • 1953
  • Janina Voskuhl, Herbert Zucchi
  • 978-3-258-08195-3
Wo es in Städten summt und brummt: Wildbienen entdecken – und schützen. Mit Anregungen zum... mehr
Produktinformationen "Wildbienen in der Stadt - entdecken, beobachten, schützen"
  • Wo es in Städten summt und brummt: Wildbienen entdecken – und schützen.
  • Mit Anregungen zum Wildbienenschutz und Projektideen für Familien und Schulen.
  • Zahlreiche Tipps für städtische Erkundungstouren.

Mit ihren Parkanlagen und Gärten, Brachflächen, Böschungen oder alten Gebäudemauern bieten Städte einen vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Wildbienenarten.
Mit ihrem Buch begeben sich Janina Voskuhl und Herbert Zucchi auf die Spuren dieser faszinierenden Tiere und zeigen auf, wo Sandbienen, Mauerbienen und andere Arten im städtischen Raum zu entdecken sind. Sachkundig und unterhaltsam geben sie neben spannenden Einblicken in die Lebensweisen verschiedener Wildbienenarten praktische Tipps, wie diese fleißigen, aber auch gefährdeten Tiere in der Stadt unterstützt werden können.

Zahlreiche Vorschläge für städtische Erkundungstouren und den Wildbienenschutz sowie Projektideen für Familien und Schulen machen das Buch zum praxistauglichen Begleiter.

256 Seiten, ca. 200 Farbfotos, Flexobroschur, 15,5 x 22,5 cm
 
 
Literaturtipp von Reinhard Witt:
Also gut, keine Lust diesen öden Text weiterzulesen? Gute Entscheidung.
Dann die Kurzform: Daumen hoch, Sie dürfen kaufen.
Für die Geduldigen etwas mehr. Nach dem Rettet-die-Bienen-Volksbegehren in Bayern im Jahr 2019 ging ein Aufschrei durchs Land. Genauer durch die Politik. Man müsse doch und solle… Dem folgte alsbald ein Aufschrei der Bücherwelt, man müsse und solle… Die meisten Bienen- und Insektenbücher kann man als sogenannte Coffeetable-Books abhaken. Einige gute Bilder, wenig Inhalt. Geschrieben von Autoren*innen, die bis dahin nicht sonderlich im Fachgebiet der Wildbienenkunde aufgefallen wären. Mainstream-Books. Schnell, schlecht, bald in der Papiermülltonne. Dieses Buch ist anders und Sie können jetzt aufhören zu lesen: Daumen hoch….
Herbert Zucchi ist eine altbekannte Größe auf dem Ökologiemarkt. Der emeritierte Professor tat sich mit einem Wildbienen-Youngster zusammen. Janina Voskuhl arbeitete, forschte und lernte wie er an der Hochschule Osnabrück Naturschutz, Ökologie und  Landschaftspflege. Zunächst führen die beiden in die Welt der Insekten ein. Kurz, prägnant. Dann kommen schon die ersten Quellenangaben. Dort kann man nachlesen, vertiefen, Originalarbeiten studieren, falls es interessiert, Mit dem Einschub „Wie es einst summte und brummte“ bringt Herbert Zucchi meine Kindheitserinnerungen zurück, eine sehr persönliche Verlustwahrnehmung. Dann kommt die Welt der Bienen dran. Ja, auch ein bisschen über Honigbienen, aber hauptsächlich über Wildbienen inklusive der dazugehörigen Hummeln. Sehr schön geschrieben. Details sind immer wichtig, die gibt es als Spotlights im ganzen Buch, hier über kommunale Bienen mit dem gemeinsamen Zuhause. Dann Speziallisten bei der Nahrungssuche, beim Wohnungsbau. Und wieder die verwendeten Quellen dazu. Nach 60 von über 250 Seiten betreten wir nun den Buchtitel, Lebensraum Stadt.
Wir lernen, die Stadt ist ein Ideallebensraum für Wildbienen. Da stimmt so vieles. Klima, Pflanzen, Strukturen, ganze Lebensräumen passen. Jetzt wird es wichtig: Welche Wildbienenarten wurden bislang in Städten gefunden bzw. kommen dort vor. Die Autoren kommen auf 73 Arten. Nicht schlecht. Dabei nehmen sie den Leser mit und fordern ihn auf, gleich selber mitzumachen, um zu entdecken, was noch fehlt. Dazu eine Ausrüstungsliste für die Wildbienenexpedition. „Herbert, hast Du die Bestimmungshilfe von Nisthilfen eingepackt? Herbert?“ Also los, Herbert ist nicht dabei, wir gehen trotzdem auf Exkursion, das Buch nimmt uns mit bzw. wir es.
Es beginnt mit den ersten Beobachtungen im März, im öffentlichen Grün oder im Garten: Thema Frühjahrsblüher und Frühaufsteher: Frühlings-Pelzbiene, Gehörnte Mauerbiene und Fuchsrote Sandbiene warten schon ungeduldig. Ah ja, ganz kurz noch mal die Bestimmungshilfe für die wichtigsten sieben Hummelarten im Siedlungsraum checken, denn das da ist doch keine….? Wir sind happy und haben tatsächlich was rausgekriegt. Glauben wir. Aber Glaube hilft, wie alle glauben. So geht es weiter im Jahr. Die Bienenfundorte finden sogar wir, im Mai sind es etwa blühende Weiden. Großtiersafari zu Weiden-Sandbiene, Rotbauch-Sandbiene und Rotbeinige Löcher-Sandbiene. Was es alles gibt? Wir staunen. Mitten in der Stadt. So ein Leben. Sogar In der Friedhofsmauer nisten welche! Gewußt wie und wo! Etwa ab Buchmitte beginnt ein wirklich guter Teil über Nisthilfen und ihren Bewohnern. Dann kommen im August Nachzügler dran, etwa Blattschneider- und Mörtelbienen, ja wir sollten auch mal in den Botanischen Garten pilgern, an der Burg rumstöbern oder das Kloster inspizieren. Wildbienen in der Stadt, heißt es! Zwischen Juli und September sind dann Güterbahnhöfe und Wildnisflecken dran. Es gibt echt was zu tun, bis wir alle Lebensräume und Arten durch und entdeckt haben. Für den Herbst heben wir uns aber noch die Efeu-Seidenbiene auf – oder?
Das letzte Buchdrittel beginnt mit dem Schutz. Es gibt lange Listen von Lebensräumen und für Wildbienen besonders wichtigen Pflanzenarten. Liest sich wie ein Auszug aus einem Naturgarten, was da steht. Dann konkrete Bauanleitungen für einzelne Hilfsangebote. Praktisch durchdacht, erprobt. Zum Ende wird es dann pädagogisch: Wildbienenprojekte für Schule, Kita und Familie. Viele kleine, größere und vor allem schöne, lustige Dinge, wie wir erfahren können. Die Erwachsenen lernen dabei mindestens so viel wie ihre Kleinen. Am Schluß einige Anhänge und Tabellen. Eine sehr ausführliche Liste aller in der Stadt von den beiden gefundenen bzw. festgestellten Wildbienenarten, viele Quellen und Literatur ohne Ende.
Fazit: Dies Buch ist geschrieben worden von Menschen mit einer großen Liebe zur Natur. Noch wichtiger aber ist es geschrieben von Menschen, die Ahnung von dem haben, was sie schreiben. Kann man Bücher lieben? Dann ist das ein Kandidat! Kurzform: Daumen sehr, sehr hoch. Sie müssen kaufen…
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Rezension von Nicole Stirnberg (AK Buchempfehlung - NaturGarten e.V:):
Dieses Buch lädt auf 256 Seiten dazu ein, sich auf die Spurensuche von Wildbienen im städtischen Raum zu begeben, wo man sie ja zunächst nicht unbedingt in großer Zahl vermuten würde. Nach einem kurzen Abriss über die bedrohte Vielfalt der Insekten insgesamt folgt eine Einführung in die Gruppe der Wildbienen . Unter anderem werden ihre Merkmale und Lebensweise sowie ihr großer Verwandtenkreis sachkundig und gut verständlich erklärt . 
Der umfangreichste Teil des Buches widmet sich der Entdeckung von Wildbienen in der Stadt im Jahreslauf. Die zahlreichen Exkursionstipps nutzt das Autorenduo zur Vermittlung von weiterem Wissen über Wildbienen oder ihre Nahrungspflanzen. Eingebettet in Beschreibungen von Spaziergängen liest sich dies sehr angenehm und macht das Buch so auch für ‚Sofa - Spaziergänge‘ im Winterhalbjahr interessant . 
Das Kapitel zum Wildbienenschutz in der Stadt listet nützliche Futterpflanzen auf und gibt Hinweise zu Nisthilfen. Abschließend werden knapp 20 Wildbienenprojekte für Schule, Kita und Familie vorgestellt; hauptsächlich Anleitungen für naturpädagogische Spiele und Aufgabenstellungen, um v.a. Kindern Wildbienen näherzubringen. Der nützliche Anhang enthält eine detaillierte Übersicht der in der Stadt vorkommender Wildbienen, kurze Erläuterungen zu Fachbegriffen, ein Quellenverzeichnis und weitere Lektüretipps. 
Wer sich näher mit Wildbienen beschäftigen möchte, wird viel Interessantes erfahren, flankiert von zahlreichen guten Aufnahmen.
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